Vor allem in den alten Ländern sind Großsiedlungen der 1960er und 1970er häufig von relativer Armuts- und kulturellen Diversifizierungstendenzen betroffen. Die sozialstrukturellen Problemlagen treten dort auch zeitgleich mit städtebaulichem Nachholbedarf auf, der auch durch die Geschäftsmodelle einiger Immobilieninvestoren verursacht wird. Weiterhin scheint der soziale Zusammenhalt in der Nachbarschaft häufig brüchig zu sein, was ihn nicht zu einer Ressource der alltäglichen Unterstützung werden lässt. Im Vortrag wird auf die Ursachen dieser spezifischen Konstellation von Herausforderungen eingegangen und die daraus resultierenden Quartierseffekte, mit einem besonderen Augenmerkt für Familien, beschrieben. Basierend auf dieser Diagnose werden sozialraumorientierte Ansätze der Sozialen Arbeit abgeleitet, welche eine geeignete Passung auf die Herausforderungskulisse von Großwohnsiedlungen versprechen.